fr. deutscher Bundesrichter
* 8. August 1895 Saarbrücken
† 20. November 1979 Köln
Wirken
Ernst Kanter wurde am 8. Aug. 1895 in Saarbrücken geboren. Später verzog die Familie nach Trier, wo K. das Friedrich-Wilhelm-Gymnasium besuchte. Danach studierte er Jura an den Universitäten Marburg und München. Er legte das erste Staatsexamen in Kassel, das zweite in Berlin ab. Den ersten Weltkrieg hat er als aktiver Offizier mitgemacht.
K. war dann als Amtsgerichtsrat in Wipperfürth, Landgerichtsrat in Koblenz und Oberlandesgerichtsrat in Köln (Detach. Senate in Saarlouis) tätig. Im Jahre 1936 trat K. in den Justizdienst der Wehrmacht. Sein Freund, Dr. Karl Sack, ein überzeugter Gegner Hitlers, der im Zusammenhang mit den Ereignissen des 20. Juli 1944 verhaftet und gehängt wurde, hatte ihn zu diesem Schritt mit dem Hinweis veranlasst, dass sich die Heeresjustiz noch volle Unabhängigkeit von der Partei bewahrt habe. Im Febr. 1938 wurde K. Richter beim Reichskriegsgericht. Die erste Aufgabe in seinem neuen Amt war die Teilnahme an dem von der Gestapo entscheidend beeinflussten Prozess gegen den Generaloberst v. Fritsch. Die Haltung, die er dabei als einer der Gegenspieler der Gestapo zeigte, und die Lebensgefahr, in die er geriet, ist des Näheren bei Graf Kielmansegg "Der Fritsch-Prozess 1938" und bei Foertsch "...